Kahlgrundbahn - Bahnhof Schöllkrippen

Bahnhof Schöllkrippen

Nachdem der Bahnhof Schöllkrippen aus den 1990-er Jahren doch etwas in die Jahre gekommen war, entstand der Wunsch nach einem Neubau, dieser sollte den Zustand um 1960 wiedergeben, eine hochinteressante Zeit, in der der Dampflokbetrieb zu Ende ging und Dieseltriebwagen immer mehr den Verkehr übernahmen. Auch der Güterverkehr auf der Schiene hatte zu dieser Zeit noch große Bedeutung für den Kahlgrund.
Umfangreiche Recherchen waren nötig, das damalige Bahnhofsgebäude, der alte Lokschuppen, die Waggondrehscheibe, die Baywa-Lagerhäuser und die große Laderampe sind längst verschwunden und Pläne existieren (fast) nicht mehr. Die selbstgebauten Gebäudemodelle konnten größtenteils nur anhand von raren Fotos aus dieser Zeit rekonstruiert werden. Inzwischen sind die meisten Gebäude gebaut, in der Ausgestaltung der Umgebung steckt aber noch viel Arbeit. Trotzdem ist bereits jetzt wieder ein Stück der regionalen Verkehrsgeschichte erlebbar geworden.

Ein zweiter Grund für die lange Bauzeit liegt in der aufwändigen Elektrik und Elektronik, die Anlage kann sowohl digital als auch analog betrieben werden, damit alle Vereinsmitglieder und natürlich auch Gäste ihre unterschiedlich ausgerüsteten Fahrzeuge einsetzen können. Dies bedingte eine Zu- und Abschaltmöglichkeit der einzelnen Gleisabschnitte, zusätzlich sollten die Weichen sowohl konventionell über Tasten, als auch digital über die Zentrale schaltbar sein. Ein erster Aufbau der Verdrahtung erforderte zahlreiche Steckverbindungen sowohl zwischen den einzelnen Anlagen-Segmenten, als auch von den Segmenten zum Stellpult. Als Steckverbindungen wurden Sub-D Stecker verwendet, was sich aber als problematisch erwies, da diese weder für häufige Steckvorgänge, noch für Ströme über 1 A spezifiziert sind. Da aber Zentralen bzw. Booster deutlich mehr als 1 A leisten und die Segmente mobil für Ausstellungen bleiben sollen, war hier eine andere Lösung gefragt. Es entstand die Idee, statt der vielen Steckverbindungen eine Bus-Lösung zu entwickeln. Zur Schaltung der Weichen und sonstiger Elemente wie Drehscheibe, Wasserkran, Beleuchtung, etc. wird eine DCC-Spannung in einer eigenen kleinen "Mini-Zentrale" generiert. Für die Rückmeldung wird eine RS485 Bus-Topologie eingesetzt, dafür wurde ein eigenes Protokoll entwickelt.

Die Verbindung der Bahnhofs-Segmente untereinander und mit dem Stellpultes erfolgt mit 20-poligen Hochstrom-Stecker- / Messerleisten, obwohl für 5V- und 12V-Spannungsversorgung, Steuer- und Rückmelde-Leitungen lediglich 10 Kontakte benötigt werden. Zu den genannten Bedingungen kam noch die Forderung, daß bei einem Ausfall der Stellpult-Elektronik eine LokMaus von der Firma ROCO, mit der auch der Fahrbetrieb im Bahnhof Schöllkrippen durchgeführt werden sollte, als Zentrale die Steuerung der Weichen übernehmen kann.

Zusätzlich sollte noch für den Analogbetrieb der Einsatz eines zweiten Fahrreglers zumindest auf den beiden Hauptgleisen ermöglicht werden. Gelöst wurden alle Anforderungen durch den Eigenbau von 37 Gleisdecodern und 6 Schaltdecodern für Licht, verteilt auf die 3 Segmente des Bahnhofs zum An-/Ab-/Umschalten der einzelnen Gleisabschnitte, sowie je einem Rückmeldemodul pro Segment. Die Servos der Weichen werden durch ältere Weichendecoder aus Bausätzen angesteuert. Das Herz der Anlage ist das Stellpult, das von mehreren Vereinsmitgliedern gebaut wurde. Das Innenleben besteht aus einem Kleinrechner, der über die Elektronik einer alten Computertastatur die Tastendrücke des Stellpultes erhält, über den RS485-Bus den Steuer-DCC-Generator mit dem Stellbefehl ansteuert und Rückmeldungen aus der Anlage empfängt. Die Aktionen werden dann über ein LED-Treibermodul auf dem Stelltisch angezeigt.


Der nach dem Bahnhof liegende Streckenteil Langenborn entsteht ebenfalls neu, die Module sind im Rohbau erstellt und befahrbar, jetzt beginnt die Landschaftsgestaltung. Ein zukünftiges Projekt ist der Bahnhof Blankenbach mit dem Anschluß an den heute nicht mehr existierenden Ringofen, hierzu ist aber noch viel Forschungsarbeit zu leisten. Ein weiteres Segment, die Strötzbacher Mühle, mit dem gleichnamigen Haltepunkt ist im Bau.

Seit sich in den letzten Jahren Brekina als Spezialist für Triebwagen von Privatbahnen etabliert hat, ist es deutlich einfacher geworden die große Vielfalt der Kahlgrundbahn- Fahrzeuge auch im Modell wiederaufleben zu lassen. Andere Fahrzeuge lassen sich mit mehr oder weniger Aufwand aus Modellen verschiedener Hersteller umbauen. Auf den folgenden Seiten werden wir Ihnen Modelle der Kahlgrundbahn- Fahrzeuge vorstellen.

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